Das von der Montag Stiftung Urbane Räume eG entwickelte Programm „Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung“ hat zum Ziel, mit einer gemeinwohlorientierten Immobilienentwicklung einen positiven Beitrag in Stadtteilen mit schwierigen sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu leisten. Durch Investition in eine Immobilie sollen soziale Renditen für einen Stadtteil erwirtschaftet und somit die Lebenslagen und Entwicklungschancen der Menschen vor Ort verbessert werden. In diesem Zusammenhang ist auch der Gebäudekomplex an der Stühmeyerstraße 33 in der nordwestlichen Innenstadt Bochums im Gespräch. Die ehemalige „Bo-Fabrik“ ist ein denkmalgeschütztes Verwaltungsgebäude der ehemaligen Bochumer Eisenhütte Heintzmann, das bis 2009 von der Bochumer Stadtverwaltung genutzt wurde und seither weitgehend leer steht.
Die Quartiersanalyse gliedert sich in drei Bausteine: Beginnend mit einer Beschreibung der Lage und Abgrenzung des Untersuchungsgebietes werden die Nutzungsstrukturen und die daraus resultierenden stadtstrukturellen Prägungen im Untersuchungsraum dargestellt. In einem zweiten Schritt werden die städtebaulichen Rahmenbedingungen aufgezeigt, die einerseits die Entwicklung prägender Strukturen und räumlicher Fixpunkte in den Blick nehmen und andererseits einen groben Überblick über aktuelle Planungsansätze und -strategien der Stadt Bochum für die nördliche Innenstadt geben und diese in mögliche Entwicklungsansätze der Immobilienentwicklung Stühmeyerstraße einordnen. Im dritten Abschnitt schließlich werden die Voraussetzungen auf Akteursebene aufgezeigt. Hierzu zählen ein Überblick über die Bevölkerungsstruktur im Untersuchungsbereich insgesamt sowie ein Einblick in die Eigentümerstrukturen und eine Momentaufnahme des Immobilienmarktes in diesem Bereich. Zudem werden die geführten Akteursgespräche mit Blick auf die Handlungsbedarfe in der nördlichen Innenstadt, mögliche Optionen für die Immobilienentwicklung Stühmeyerstraße 33 und die Anforderungen an den Entwicklungsprozess hin ausgewertet.
Mit einer Projektwerkstatt in der Stühmeyerstraße 33, an der verschiedenste Akteure und Interessenten aus dem Umfeld der Immobilie teilgenommen haben, wurde schließlich gemeinsam mit den Menschen vor Ort in die weitere Konkretisierung und Umsetzung des Projektes eingestiegen. Die Ergebnisse der Werkstatt konnten bei der Verwirklichung des Projektes eingebunden werden, sodass die Umsetzung der „Ko-Fabrik“ mittlerweile erfolgreich angelaufen ist.
Leistungen:
Analyse der städtebaulichen Situation / Ermittlung und Aufbereitung von Strukturdaten • Recherche und Einordnung zu bestehenden Planungen und Konzepten / Recherche zu Akteuren und Netzwerken im Quartier / Vorbereitung und Durchführung von Akteursgeprächen / Textliche und grafische Aufbereitung der Analyseergebnisse in Berichtsform
Bearbeitung: sds_utku
Tobias Frank, Stephan Gudewer, Florian Heinkel, Yasemin Utku
Zeitraum: 2017
Auftraggeber: Montag Stiftung Urbane Räume, Bonn
Weitere Informationen:
https://www.montag-stiftungen.de/urbane-raeume/projekte/bochum
http://kofabrik.de/